Aus der Vereinsgeschichte
Als im Jahre 1955 die Gründer Josef Fischer, Toni Reifenhäuser, Georg
Fischer I und Georg Fischer II den Musikverein „Alte Kameraden“
Burglahr ins Leben riefen, ahnten sie noch nicht, dass die bescheidene
Anfangsgruppe von 12 Leuten zu einem Verein heranwachsen würde, in dem
bis heute über 150 Musiker aktiv musiziert haben.
Die Entstehung des Vereins ist der tief verwurzelten Zuneigung zur
Musik, insbesondere den oben erwähnten Gründern zu verdanken.
Der spätere Ehrendirigent Georg Fischer I übernahm den Taktstock im
ersten Jahr der Vereinsgeschichte. War er es doch, der seit dem Jahre
1916, dem Gründungsjahr der „Bergmannskapelle Silberwiese“ Oberlahr,
dieser als Dirigent vorgestanden hatte und maßgebend an ihrem Aufstieg
beteiligt war. Er war es auch, der den Kirchenchor „Cäcilia“ Oberlahr
jahrzehntelang dirigierte. Neben seiner harten Arbeit fand er immer
die Muße zu Gesang und Musik. So ließ er es sich auch nicht nehmen,
diesen neuen Verein mit zu formen.
Den Vorsitz übernahm Georg Fischer II. Seine Energie und sein Ehrgeiz
halfen mit, dem Verein ein Format zu geben. Als strenger Organisator
lenkte er das Vereinsleben von Beginn an in eine gute Bahn. An seine
energische und zielbewusste Führungsarbeit erinnern sich die älteren
Mitglieder gerne zurück.
Mit dem Musikverein „Alte Kameraden“ eng verbunden ist der Name Josef
Fischer. Josef Fischer war es, der zunächst als Ausbilder an
Instrumenten und später langjährig als Dirigent in seiner
vorbildlichen und menschlichen Art wesentliche musikalische
Aufbauarbeit leistete. Sein ganzes Wollen und seine ganze Sorge galten
bis zu seinem Tod stets dem Musikverein und seinen Mitgliedern.
Wenn es galt, neue Instrumente oder Uniformen zu beschaffen, das
nötige Geld aber fehlte, scheute er sich nicht, in uneigennütziger
Weise, Nah und Fern um Spenden zu bitten. Selbst Vater einer großen
Familie, war er es auch, der in Krisenzeiten den Verein immer wieder
mit viel Liebe und Toleranz zusammenhielt.
|
Die ersten Jahre waren wohl gleichzeitig die schwersten Jahre in der
Vereinsgeschichte. Man musste sich zunächst mit gebrauchten
Instrumenten begnügen. Als Uniform dienten anfangs weiße Hemden,
dunkle Hosen und schwarze Krawatten.
Die Probenarbeit fand oft unter
schwierigen Bedingungen statt. Da mussten Werkstätten, Wohnzimmer,
Küchen, usw. herhalten. Ein geeigneter Probenraum stand nicht zur
Verfügung. Die Begeisterung der Mitglieder half jedoch oft über die
Schwierigkeiten hinweg. |
Es ist noch zu erwähnen, dass der Verein in den ersten Jahren fast als
Familienunternehmen fungierte. Allein zwölf Musiker trugen den Namen
„Fischer“. Drei Söhne des Gründers Georg Fischer I, zwei Söhne des
Georg Fischer II und nicht weniger als sieben Söhne des damaligen
Dirigenten Josef Fischer bildeten den Kern des Vereins. Inzwischen
spielen immer noch ein Sohn, sowie 3 Enkel und zwei Urenkel von Josef
Fischer aktiv im Verein.
Aus dieser Familientradition ist der Verein auch weit und breit als
„die Fischers“ wohlbekannt. Schon der Vorsitz blieb meist in der Hand
eines Fischers.
Nach Georg II, der dem Verein bis 1961 vorstand, übernahm
Toni Reifenhäuser bis 1962 den Vorsitz, ehe 1963 wieder ein
Fischer, und zwar Willi Fischer, den Verein führte.
Ende 1970 wurde er von Albert Fischer abgelöst, der den Vorsitz 1974
an seinen Bruder Hermann-Josef abgab. Dieser führte den Verein bis
1984, unterbrochen lediglich 1978 von Mathias Fischer, Sohn von
Albert.
Ingo Dittrich unterbrach die Tradition 1985-1988.
Mitte 1988 übernahm Ferdi Fischer den Vorsitz, der am 9.Mai 1995 nach
kurzer schwerer Krankheit viel zu früh aus unserer Vereinsmitte
gerissen wurde.
Im März 1995 übernahm Achim Ramseyer den Vorsitz, bis er im April 2001
mit seinem bisherigen Vertreter Adi Krumscheid (ein Enkel von Josef
Fischer) die Plätze tauschte.
Damit wird der Verein seit 4 Jahren wieder traditionsgemäß von einem
„Fischer“ geführt.
Sie alle haben neben vielen Höhen auch etliche Tiefen im Verein
erlebt, die jedoch mit Geschick und Unterstützung der Musiker
gemeistert werden konnten. Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser
Stelle, dass die aus Altersgründen ausgeschiedenen Vorsitzenden den
nachfolgenden Generationen immer mit Rat und Tat zur Seite standen.
Seit Gründung ist im Verein eine stetige Aufwärtsentwicklung zu
beobachten. Durch oft harte und intensive Probenarbeit und das
Geschick der jeweiligen musikalischen Leiter steht der Verein heute
auf einer beachtlichen Leistungsstufe. Entgegen dem Zeitgeist haben
sich auch immer wieder Jugendliche entschlossen, ein Instrument zu
lernen und dem Verein beizutreten. Intensive Nachwuchsarbeit und ein
modernes Repertoire haben dem Verein bis heute das Überleben
ermöglicht. Immer fanden sich ältere Mitglieder bereit, Jugendlichen
das Instrumentespielen mit viel Energie und Geduld beizubringen.
Im Jahr 1968 wurde eigens eine interne Jugendkapelle gegründet, die
sich schnell allgemeiner Beliebtheit erfreute. Später wurden die
jungen Musikanten in das Gesamtorchester eingegliedert. Heute bildet
der Verein seine Jugendlichen bei renommierten privaten Musikschulen
in der näheren Umgebung aus und bietet immer wieder neue Kurse ab
September jeden Jahres an.
Der Musikverein „Alte Kameraden“ tritt heute bei zahlreichen
öffentlichen Anlässen auf. Der Schwerpunkt liegt insbesondere bei
Volksfesten und Kurkonzerten. Aber auch bei kirchlichen
Veranstaltungen und Familienfesten ist der Verein zu finden.
Neben der musikalischen Arbeit kam das gesellige Leben nie zu kurz.
Die Ausflüge, Familienabende, Feste im Freien, usw. möchten die
Mitglieder nicht vermissen. Gerade die Geselligkeit im Verein fördert
den Vereinszusammenhalt und die Kameradschaft, denn ohne diese
Begriffe ist in der heutigen Zeit der Individualisten ein Vereinsleben
kaum denkbar.
Besonders zu erwähnen sei noch die Arbeit der bisherigen musikalischen
Leiter und Dirigenten. Durch ihr kritisches Musikverständnis haben sie
immer erheblich zum Leistungsniveau des Vereins beigetragen. |
|
Dirigenten seit Vereinsbestehen:
1955 |
Georg Fischer I |
1955 – 1964
|
Josef Fischer |
1965 – 1966 |
Theo Drever |
1967 – 1971 |
Karl-Heinz Rosenstein |
1972 – 1984 |
Franz Linden |
1985 |
Günter Seliger |
1986 – 1992 |
Alfred Dütge |
1993 – 2000 |
Günter Seliger |
2000
– 2007 |
Michael Gesell |
seit 2007 |
Adi Krumscheid |
Auch wenn hier der Name „Fischer“
seltener vorkommt, so war doch der Posten des Vizedirigenten meist in
der Hand eines Fischers. Der persönliche Einsatz eines jeden
Dirigenten hat den Musikverein „Alte Kameraden“ Burglahr geprägt.
Insbesondere wurde der Vereinsnachwuchs mit Geschick und Sachverstand
zur Musik geführt.
Auch wenn zwischenzeitlich größere
Nachwuchssorgen zu beklagen waren, können sich die „Alten Kameraden“
heute wieder am Nachwuchs erfreuen, der ohne Bruch in den Verein
integriert wurde. Stellvertretend für alle bisherigen
Dirigenten sei hiermit der Dank des Vereins an den jetzigen
musikalischen Leiter Michael Gesell ausgesprochen. Er war es auch, der sich spontan
bereiterklärte, den Verein zu übernehmen, als wir im Jahr 2000 ohne
Dirigenten dastanden.
Gleichzeitig sei auch aller Gönner und
Förderer gedacht, die sich um Wohl und Fortschritt des Vereins
verdient gemacht haben. Hier sei insbesondere den
„Altbürgermeistern Theo Busley, Jakob Pees und Artur Leber gedacht.
Seit 1990 ist der Musikverein „Alte
Kameraden“ Burglahr ins Vereinsregister beim Amtsgericht Neuwied
eingetragen und als gemeinnütziger Verein vom Finanzamt anerkannt. Seit Mitte 1994 ist der Musikverein
Mitglied im Kreismusikverband Altenkirchen und damit auch im
Landesmusikverband Rheinland-Pfalz.
Zum Abschluss gebührt der Dank der
„Alten Kameraden“ seinem Publikum. Waren es doch immer die
Zuhörerinnen und Zuhörer, die mit ihrem Applaus den Verein – manchmal
auch in schlechten Zeiten – angespornt und vorangetrieben haben. Der
Musikverein „Alte Kameraden“ Burglahr hofft weiterhin auf ein
begeisterungsfähiges Publikum, um mit ihm gemeinsam unseren Verein als
kulturelles Element der Gemeinde Burglahr am Leben zu erhalten.
Mehr Informationen erhalten Sie
hier.
|